Winter is coming - Teil 1: Düngung
In den Wintermonaten kann durch die kühle und häufig feuchte Witterung verstärkt Schneeschimmel (Microdochium nivale) auftreten. Diese Krankheit ist ein ständiger winterlicher Begleiter für viele Greenkeeper. Um der Krankheit Herr zu werden, wird häufig auf synthetische Fungizide zurückgegriffen. Dies kann jedoch durch vorbeugende Maßnahmen, wie einer angepassten und situationsgerechten Düngung verhindert werden.
In dieser Serie werden wir auf verschiedene präventive Maßnahmen eingehen, um den Einsatz von Fungiziden zu vermeiden, oder zumindest zu reduzieren. In Teil 1 der Serie geht es um die Versorgung der Gräser mit Nährstoffen über die Wintermonate.
Angepasste Düngung im Winter
Das Ziel einer angepassten Herbst- und Winterdüngung ist es, die Pflanzen ausreichend zu versorgen, aber ein Zuviel an Nährstoffen tunlichst zu vermeiden.
Neben einer optimalen Versorgung mit Mikronährstoffen (Eisen, Magnesium, Mangan, Kupfer, Zink, Schwefel und Molybdän), sollte insbesondere die Stickstoffversorgung angepasst werden, da hier ein direkter Zusammenhang der Befallsstärke mit Schneeschimmel und der gegebenen Stickstoffmenge besteht. Von zu hohen Kaliumgaben in Herbst und Winter sollte ebenso abgesehen werden, da auch hier ein direkter Zusammenhang zur Befallsstärke mit Schneeschimmel zu erkennen ist.
Weniger ist mehr
Insbesondere hohe Gaben leicht verfügbaren Stickstoffs können durch eine Stimulation des Längenwachstums verheerend wirken. Durch ein schnelles Wachstum kann häufig die sekundäre Zellwand nicht in ausreichender Dicke aufgelagert werden, was zu weichen Geweben führt. Ein leichtes Opfer für Pathogene, da eine der wichtigsten Verteidigungslinien geschwächt ist. Dennoch konnte gezeigt werden, dass moderate Stickstoffgaben in Kombination mit Eisen zu einer verminderten Schneeschimmelbildung führen.
Dies widerspricht der Beobachtung vieler Greenkeeper, die heutzutage Stickstoffgaben in Herbst und Winter vermeiden. Hierbei kommt es jedoch auf die Stickstoffform und insbesondere auf die Menge an. Wird Harnstoff in kleinen Mengen von um 4 kg/ha (0,4 g/m2) gegeben, kann in der Kombination mit Eisen eine Reduktion des Schneeschimmelbefalls beobachtet werden. (https://pdfs.semanticscholar.org/de77/8131c0081f1ae5437e24922c194c0f5930a8.pdf).
Der eiserne Thron
Eisen spielt in der kalten Jahreszeit eine besondere Rolle, da es zu einer gewebehärtenden Wirkung führen kann. Zusätzlich kommt es durch eine Absenkung des pH-Wertes zu einem Milieu, in dem ein Wachstum von Microdochium nivale, stark gehemmt wird. Reines Eisen-II-Sulfat, welches gerne genutzt wird, lässt jedoch nach spätestens 2 Wochen in seiner Wirkung nach, da es durch Niederschläge und Tau abgewaschen wird. Um die Wirkung aufrecht zu erhalten, muss erneut eine relativ große Menge appliziert werden. Aufwandmengen von bis zu 50 kg/ha im Monat sind keine Seltenheit und können im Nachgang z.B. zu Black Layer oder eine Ausdünnung der Grasnarbe führen.
Abhilfe kann durch die Verwendung eines optimal abgestimmten Spreader-Stickers geschaffen werden. Hierdurch können Nährstoffe auf den Blättern festgeklebt werden und werden nicht in den Boden abgewaschen. Ein weiterer Effekt ist durch den verminderten Verlust eine stark reduzierte Aufwandmenge.
Zusammenfassung
Um gute Ergebnisse durch eine Winterdüngung zu erzielen, ist eine ausgewogene Kombination aus Eisen, Stickstoff und Mikronährstoffen die beste Lösung. In Kombination mit einem Netz-Haftmittel kann die Applikationshäufigkeit und die Aufwandmenge stark reduziert werden. Exakt auf diese Anforderungen ist Microdoc Turf zugeschnitten: Neben 6% Eisen in Komplexform, 10,5% Harnstoff und einem Mikronährstoffpackage ist ein optimal abgestimmtes Netz-Haftmittel enthalten, wodurch die Wirkungsdauer bis zu 4 Wochen beträgt. Die ausgebrachte Eisenmenge kann durch das Netz-Haftmittel und die Verwendung eins speziellen Eisen-Komplexes mit ca. 2,5 kg/ha im Monat, bei einer Ausbringung von 40 L Microdoc Turf/ha, relativ niedrig gehalten werden.
Alternativ können GoGreen® Granules genutzt werden: Das Eisen liegt in Form eines speziellen Eisenkieses vor, welcher sich durch Regenwasser langsam löst und an den Boden abgegeben wird.
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